Mehr Energieeffizienz dank smarter Gebäude

  • Fachleute nehmen bei den Berliner Energietagen die Rolle smarter Gebäude für die Energiewende in den Blick
  • Zukunftsweisende Vorträge beim Expertenpanel „Smarte Gebäude – Innovative Wege zu mehr Energieeffizienz“ von ENGIE Deutschland

Von schlüsselfertigen Lösungen für die Sanierung im Bestand bis zum Einsatz von digitalen Technologien wie Sensoren und künstlicher Intelligenz – auf dem Markt mehren sich derzeit innovative Ideen, um den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren und ihren Betrieb zu optimieren. Doch welche Ansätze sind zukunftsfähig? Welche Mehrwerte können sie für Bestands- und Neubauten bieten und wo liegen die Grenzen? Antworten auf diese Fragen bot das Expertenpanel „Smarte Gebäude – Innovative Wege zu mehr Energieeffizienz“, das ENGIE Deutschland im Rahmen der Berliner Energietage am 21. Mai 2019 veranstaltete. „Als führender Anbieter von CO2-armen Lösungen und Dienstleistungen haben wir uns zur Aufgabe gemacht, unsere Kunden auf dem Weg in die CO2-Freiheit zu begleiten. Dabei spielen energieeffiziente Gebäude eine wesentliche Rolle. Wichtig ist es, in diesem Zusammenhang sowohl Neubauten als auch ältere Gebäudebestände, verschiedene Nutzformen wie Wohnen und Arbeiten sowie die Komponenten Gebäudehülle und Haustechnik zu betrachten, die unterschiedlichen Potenziale zu erkennen und entsprechend zu nutzen“, sagte Frank Höpner, Leiter Strategie von ENGIE Deutschland, zu Beginn des Panels.

Expertenwissen aus erster Hand

Die Veranstaltung war mit rund 200 Anmeldungen ausgebucht. Dies verdeutlicht den hohen Stellenwert des Themas, insbesondere für Architekten, Immobilienbetreiber, Hochschulen und Verwaltungsbehörden. Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF), führte durch das abwechslungsreiche Programm. Sein Kollege Henning Ellermann, Leiter Energieeffizienz in Gebäuden bei der DENEFF, eröffnete das Expertenpanel mit seinem Vortrag „It’s a match! Warum Digitalisierung und Klimaschutz ein gutes Paar sind“. Große Hürden auf dem Weg zu einer besseren Energieeffizienz in Gebäuden stellten beispielsweise die geringe Beteiligung der Kunden und die Komplexität auf Anbieterseite dar. „Komfortables Einsparen von Energie ist bisher noch eine anspruchsvolle Aufgabe“, folgerte Henning Ellermann. Konsequente Digitalisierung könne dazu beitragen, die Transaktionskosten auf allen Seiten zu senken und gleichzeitig den Komfort zu steigern.

Inwiefern bestehende oder neu zu errichtende Gebäude den technologischen Anforderungen gerecht werden, soll der von der EU-Kommission angeregte „Smart Readiness Indicator“ (SRI) aufzeigen, dessen Methodik Professor Gunnar Grün, Abteilungsleiter für Energieeffizienz und Raumklima beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik, aufzeigte. Der Indikator bewertet die technologische Fähigkeit eines Wohngebäudes, mit Nutzer und Netz zu interagieren sowie seinen Betrieb energieeffizient zu regeln. Im Anschluss stellte er übergeordnete Rahmenbedingungen für smarte Gebäude vor.

Chancen liegen im Altbestand

Stefan Schwan, Geschäftsbereichsleiter Facility Management bei ENGIE Deutschland, skizzierte in seinem Vortrag „Potenziale von Gebäudeautomation und KI aus Sicht eines Energie- und Dienstleistungsunternehmens“ die Entwicklung von der Gebäudeautomation hin zum smarten Gebäude. Dabei schlug er die Brücke zwischen den unterschiedlichen technologischen Ansätzen und praktischen Anwendungsbereichen bei ENGIE Deutschland wie dem Energiemanagement mit Big Data Analytics und dem Einsatz von Drohnen für Sicherheitsüberwachungen sowie Inspektionen in schwer zugänglichen Bereichen. Auf dem Weg zu effizienten Gebäuden kommt dem Gebäudealtbestand eine wichtige Bedeutung zu, wie Stefan Schwan betonte: „Das größte Potenzial innerhalb smarter Gebäude sehen wir in Altbauten mit der darin verbauten Technik. Die Gebäudetechnik ist ein Faktor, der sich heute schneller amortisieren lässt als Anpassungen an der Gebäudehülle. Jedoch muss beides im Einklang stehen, damit wir auch den Altbaubestand smart machen können.“

Einen Blick in die derzeit effizientesten Gebäude der Welt gewährte Andreas Thamm, Geschäftsführer der EDGE Technologies GmbH. Das Unternehmen hat die digitale Transformation hin zum IoT-Building bei der Bewirtschaftung seiner Immobilien bereits umgesetzt. Dabei hat Andreas Thamm eine klare Vision: „Die Digitalisierung kann uns dabei unterstützen, bessere Bürogebäude zu entwickeln und dafür sorgen, dass dieser Typ Gebäude nicht wie bisher mit zu den größten CO2-Emittenten gehört – weder in der Entwicklung noch im Betrieb. Daran arbeiten wir.“

Start-up Vilisto überzeugt bei Ideenwettbewerb

Große Visionen haben auch die fünf Unternehmen EnergieSprong, Vilisto, Leaftech, Lumoview und Enersis. Sie präsentierten im Rahmen des Panels bei einem Ideenwettbewerb dem Publikum ihre Geschäftsideen für effizientere Gebäude. Das größte Marktpotenzial sahen die Veranstaltungsteilnehmer im Geschäftsmodell des intelligenten und selbstlernenden Thermostats für Bürogebäude von Vilisto. Mit dessen Hilfe lassen sich Einsparpotenziale beim Heizen transparent und vollautomatisch ausschöpfen.

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion „Der Lackmustest – Chancen und Grenzen der vorgestellten Lösungsansätze“ nutzten die Teilnehmer noch einmal die Gelegenheit, Fragen zu den vorangegangenen Vorträgen zu stellen und die Ideen zu diskutieren. Neben Stefan Schwan und Andreas Thamm nahmen Dr. Rodoula Tryfonidou, Leiterin des Referats Energieforschung – Grundsatzfragen und Strategie im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, und Joachim Wintzer, Geschäftsführer der Hines Immobilien GmbH, teil.

Weitere Informationen zu den Berliner Energietagen sind online erhältlich unter www.energietage.de >.

________________

Weitere Informationen zu „Die Möglichmacher - Facility Management“ gibt es unter:
www.fm-die-moeglichmacher.de
www.mach-moeglich.de
www.facebook.com/diemoeglichmacher

Über die Initiative: 

„Die Möglichmacher - Facility Management“ ist eine Initiative von 12 führenden FM-Dienstleistern, getragen von GEFMA Deutscher Verband für Facility Management e.V. Ziel ist es, das Image von FM in der Öffentlichkeit zu stärken  sowie Nachwuchskräfte und qualifiziertes Fach- / Führungspersonal für eine Karriere im Facility Management zu begeistern. Die 12 beteiligten Unternehmen beschäftigen insgesamt mehr als 175.000 Mitarbeiter und generieren am deutschen Markt einen Umsatz von fast 10 Milliarden Euro.

Kontakt:
Brigitte Ferber
Tel. +49 (0)228 850276-16
Fax +49 (0)228 850276-22
E-Mail: presse(at)fm-die-moeglichmacher(dot)de
www.fm-die-moeglichmacher.de