Soziale Asymmetrie

Gen Z: Eine neue Generation auf dem Arbeitsmarkt

Im öffentlichen Diskurs hält sich hartnäckig das Klischee, die Generation Z habe keine Lust mehr zu arbeiten – zu wenig Einsatz, geringe Belastbarkeit. Dieses Vorurteil wird der jungen Generation, die sich aktuell für das Berufsleben rüstet oder neu in den Arbeitsmarkt eintritt, nicht gerecht. Die Gen Z ist nicht weniger leistungsstark oder qualifiziert als ihre Vorgänger, sie stellt auf Basis ihrer Werte lediglich neue Ansprüche an den Arbeitsmarkt. Arbeitgeber müssen sich angesichts des bereits deutlich spürbaren Fachkräftemangels in Deutschland an den Bedürfnissen der Gen Z orientieren und den Blick für diesen Zeitgeist öffnen. Denn: Einen Verlust dieser Zielgruppe können wir uns nicht leisten.

Um die Gen Z zu überzeugen, muss die Arbeitgebermarke gestärkt und authentisch gelebt werden. Damit ist kein Obstkorb am Arbeitsplatz gemeint, sondern die Investition in ein zielgruppengerechtes Employer Branding. Gen Z hat andere Erfahrungen als die Vorgänger-Generationen gemacht und vertritt im Hinblick auf Gesellschaft und Nachhaltigkeit starke Werte. Neben einer sinnstiftenden Arbeit in einem positiven Arbeitsumfeld spielt für sie vor allem die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie Flexibilität eine große Rolle. Außerdem sind Angehörige der Gen Z als Digital Natives seit ihrer Kindheit mit digitalen Technologien vertraut und bringen dementsprechend ein großes Know-how mit. Das stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen, aber auch vor neue Chancen und Möglichkeiten.

Das Facility Management entwickelt sich durch KI und die Anforderungen an Nachhaltigkeitsstandards rasant. Thematisch besteht hier für die Gen Z also ein hohes Identifikationspotenzial. Das sollten wir nutzen und Bewerbenden die Chance aufzeigen, wie sie die Zukunft aktiv mitgestalten können. Den „Unterschied“ in der Zukunft zu machen ist eine große Motivation.

Außerdem müssen Arbeitgeber den Blickwinkel für die beschriebenen Bedürfnisse öffnen. Dazu gehört auch ein Verständnis für den Zeitgeist dieser Generation. Müssen jetzt alle die 4-Tage-Woche anbieten? Nein. Aber es lohnt sich, bestehende Arbeitsweisen zu hinterfragen und Personalarbeit, Personalsuche und Führungsmuster individuell an die verschiedenen Generationen anzupassen. Davon profitieren letztlich alle Mitarbeitenden des Unternehmens, nicht nur die Gen Z.

Gerrit Egg,